Heute, Mittwoch, den 17. Juni 2015, um 10.30h, verleiht die Europäische Kommission dem Hambacher Schloss das Kulturerbe-Siegel. Eine hohe Auszeichnung, deren Verleihung man mit einem feierlichen Akt begegnet. Das Hambacher Schloss in der Pfalz steht als Symbol für die Freiheit der Menschen, die vor noch nicht einmal 200 Jahren mit Mistgabeln und Sense für ihre Rechte kämpften - ein Kampf für die Freiheit der eigenen Meinung, ein Kampf für Bürgerrechte .... Kostbare Güter einer demokratischen Gesellschaft.

Auf meiner Wanderung in die Südpfalz im März, laufe ich jene Straße, den Freiheitspfad, hinauf, auf dem 1832 Tausende Menschen nicht nur aus Deutschland, sondern auch aus Frankreich und Polen, hierher kommen, um für ihre Rechte auf die Barrikaden zu gehen.

In diesen Minuten mache ich mir das bewusst und versuche, mich in das Ereignis einzufühlen. Wie und was fühlen die Menschen, die auch für unsere Freiheit kämpfen. Wie ist die Atmosphäre ....  In diesen Minuten, mit ständigem Blick auf das Hambacher Schloss, gelingt es mir, die Stimmung von vor knapp 200 Jahren in mich aufzunehmen - ich spüre die Anspannung, die Wut, die Aufregung, den Kampfgeist und den Willen, zu einem Ergebnis kommen zu wollen ...

In der Bevölkerung wird das Hambacher Schloss auch Maxburg genannt. Nur neun Jahre nach dem Hambacher Fest, als das man den Aufstand 1832 deklariert, erhält der spätere bayerische König Maximilian II das Schloss zum Geschenk. Wieso ein Bayer? Weil die Pfalz zu dieser Zeit unter bayerischer Verwaltung steht. Keine einfache Angelegenheit, denn die Bayern verwalten seinerzeit noch immer streng.

Auf meiner Wanderung in die Südpfalz führt mich der Weg vorbei an der Maxburg weiter in Richtung Rhodt u.R. -  aber immer wieder drehe ich mich um und schaue auf dieses imposante Schloss, das so erhaben auf dem Bergrücken thront.

Auch den Namen "Kestenburg" trägt das stolze, von Kastanienbäumen umgebene Schloss.  Auf Pfälzisch heißt das "Keschdebääm"  :-)